Atemschutzgeräteträger
Bedeutung des Atemschutzes
Können Einsatzkräfte durch Sauerstoffmangel oder durch Einatmen gesundheitsschädigender Stoffe (Atemgifte) gefährdet werden, müssen entsprechend der möglichen Gefährdung geeignete Atemschutzgeräte getragen werden.
Kentnisse über Verwendungsmöglichkeiten und Schutzwirkung der Geräte, über Auswahl, Pflege, Wartung und Prüfung der Geräte sowie über Ausbildung und Fortbildung der Atemschutzgeräteträger sind Voraussetzungen für die erfolgreiche Verwendung von Atemschutzgeräten.
Ausrüsten für den Einsatz
Das Ausrüsten mit dem Pressluftatmer muss mit großer Sorgfalt geschehen, da Fehler später zu ernsthaften Problemen führen können. Im Normalfall rüstet sich ein Trupp immer zusammen aus. Dabei helfen Sie sich gegebenfalls gegenseitig.
Beim Ausrüsten im Fahrzeug ist das Gegenseitige Helfen der beiden Atemschutzgeräteträger nicht möglich. Daher sind Sie auf die Hilfe der restlichen Mannschaft angewiesen. Damit die Atemschutzgeräteträger bei einer rasanteren Einsatzfahrt nicht umfallen, sollten diese von der restlichen Mannschaft festgehalten werden. Ein Bereitstellen von Gegenständen, angefangen von Maske bis zu den Handschuhen, ist eine gute Unterstützung während dem Ausrüstvorgang.
Nachfolgende Bilder zeigen die einzelnen Schritte beim Ausrüsten eines Atemschutzgeräteträgers.
Hier sieht man einen Trupp kurz vor einem Atemschutz-Einsatz mit einer normalen Bayern 2000 Schutzausrüstung.
Für den Atemschutz-Einsatz wird in jedem Fall eine Atemschutz-Überjacke benötigt. Diese schützt vor der enormen Wärmestrahlung.
Der eigentliche Ausrüstvorgang beginnt mit dem Ausziehen des Halters für die Atemschutzgeräte. Danach bereitet der Trupp das Gerät vor.
Im Anschluss wird das Gerät wie ein Rucksack auf den Rücken gesetzt. Hier kann der eine dem anderen das Gerät ebenfalls halten, um das Aufsetzen zu erleichtern.
Um einen festen Halt zu garantieren, werden zuerst gleichzeitig die Haupthalter auf die richtige Größe eingestellt. Ein sanftes Auf und Ab-Hüpfen erleichtert dies. Danach wird der Bauchgurt mit beiden Händen gleichzeitig festgezurrt.
Nachdem das Gerät befestigt ist, dreht der Atemschutzgeräteträger die Flasche komplett auf, ...
... um den Flaschendruck zu prüfen. Dieser darf bei unseren 300 bar Flaschen den Mindestdruck von 270 bar vor einem Einsatz nicht unterschreiten. Ansonsten muss eine volle Flasche montiert werden.
Nun dreht man die Flasche wieder komplett zu. Das Manometer zeigt nun den Druck an, der noch im Hochdruck-System vorhanden ist. Jetzt wird die Warneinrichtung geprüft. Am Lungenautomat wird nun gefühlvoll der Druck gesenkt. Gleichzeitig beobachtet man diesen Druckabfall auf dem Manometer. Bei 55 +/- 5 bar muss der Warnton beginnen zu pfeiffen. Ist dies nicht der Fall, ist das Gerät defekt und darf nicht in den Einsatz. Nach dieser Prüfung wird noch die Hochddruckdichtprüfung durchgeführt. Dazu muss die Flasche nochmals geöffnet und geschlossen werden. Der Druck im Gerät darf während einer Minute höchstens um 10 bar sinken. Während dieser einen Minute wird das Ausrüsten natürlich fortgesetzt. Vor dem Helmaufsetzen ist die Minute ungefähr zu Ende.
Das obige Bild zeigt den Trupp in Wartestellung.
Nun wurde die Maske aufgesetzt und an den 3 Bändern festgezogen.
Der perfekte sitzt wird durch weitere Prüfungen sichergestellt. Dabei dichtet man mit dem Handballen das Einlassventil ab. Atmet man nun ein, merkt man, wie sich die Maske fester an den Kopf presst. Mit einem Ausatmen testet man das Ausatemventil.
Nach dem Überprüfen der Maske, zieht sich der Trupp gegenseitig die Nomex-Flammschutz-Haube über. Dabei ist zu beachten, dass diese sorgfältig in die Jacke gesteckt wird. Die Flammschutz-Haube schützt die Haut vor der Hitzestrahlung. Daher darf keine Haut mehr nach dem Anlegen der Haube zu sehen sein.
Bevor nun schliesslich der Helm aufgesetzt wird, wird die Hochdruckdichtprüfung (siehe oben) abgeschlossen.
Jeder erhält eine Rettungsleine, die gegenseitig an den Trägern des Atemschutzgerätes eingesteckt werden kann. Sie dient zur Rückwegsicherung, Sicherung von Geräten, Menschenrettung und zur Selbstrettung.
Der Trupp schliesst nun gegenseitig den Lungenautomat an die Maske an. Um den Lungenautomaten zu aktivieren, muss man einmal tief einatmen. Das Anschliessen geschieht ganz einfach durch einstecken (Achtung: keine Handschuhe). Der feste Sitz ist danach durch kurzes Ziehen am Lungenautomat zu prüfen.
Nun werden noch die Atemschutz-Handschuhe angezogen. Ähnlich wie die Überjacke schützen diese Handschuhe vor der Wärmeeinstrahlung.
Abschliessend rüstet sich der Trupp mit allen benötigten Gegenständen aus. Dazu zählen beispielsweise die Feuerwehraxt, die Lampe, das Hohlstrahlrohr, das Funkgerät, das Rettungstuch, der Verteiler, sowie ein Schlauchkorb.